Wozu dieser Blog?

Hir findet man meine persönlichen Listings zu gesehenen, noch zu sehenden, aufgezeichneten oder noch aufzuzeichnenden TV-Sendungen im deutschen und in Deutschland empfangbaren ausländischen TV, die mir wichtig oder sehenswert erschienen oder erscheinen. Mit gelegentlichen Kommentaren, Screengrabs und Verlinkungen zu weiteren Beschreibungen.


Montag, 26. August 2013

alpha-Campus CLASSICS (BR-alpha)

alpha-Campus CLASSICS (BR-alpha): BR-alpha - alpha-Campus CLASSICS
26.08.2013 17:15-17:45

Fleisch - Public Domain Licensing via Wikimedia Commons


Genre
Dokumentation, Vorlesung       
Kurzbeschreibung Nie wieder Fleisch - Rettet der neue Vegetarismus die Welt?
Beschreibung Rettet der neue Vegetarismus die Welt? Seit 1960 hat sich der Pro-Kopf-Verzehr mehr als verdoppelt. Fleisch ist heute so billig wie nie. Zum ersten Mal in der Geschichte essen Menschen aus den unteren sozialen Schichten mehr Fleisch als die besser Situierten. Bei Tierschützern sind unser Fleischkonsum und die damit verbundene Massentierhaltung schon lange in der Kritik. Inzwischen ist das Bewusstsein von den negativen Folgen für die Tiere und die Umwelt auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Viele Deutsche wollen sich heute ethisch korrekt ernähren.

Bis zu 9 %, heißt es, verzichten mittlerweile ganz auf Fleisch. Andere wollen zumindest wissen, wo das Fleisch auf ihrem Teller herkommt und wie die Tiere, von denen es stammt, gehalten wurden. Sie kaufen Biofleisch, weil die Bedingungen für die Tiere dort als besser gelten als in konventionellen Betrieben.

Die Konsequenzen der Massentierhaltung für die Tiere
Doch der Marktanteil von Biofleisch ist marginal. 98% des Fleisches, das wir essen, stammt aus konventionellen Betrieben, die zu immer größeren Tierzahlen tendieren. Discounter locken ihre Kunden mit Billigangeboten. Mit einem Marktanteil von 42 % am Lebensmitteleinzelhandel diktieren sie oft den Preis. Die Folge: Bei steigenden Produktionskosten herrscht ein Zwang zu immer weitergehender Rationalisierung. Durch die stete Erhöhung der Tierzahlen können die Produktionskosten so gering wie möglich gehalten werden. Das hat viele Konsequenzen für die Tiere.

Das Platzangebot für Nutztiere in konventionellen Betrieben ist auf ein Mindestmaß beschränkt. Gerade gegen Ende der Mast stehen sie dicht gedrängt. Schweine in konventionellen Betrieben müssen zudem auf Betonspaltenböden stehen, wo sich die Exkremente nach unten durchdrücken. Das erspart dem Landwirt Arbeit. Tiergerecht ist es nicht. Herwig Grimm ist der Ansicht: Man muss die Haltebedingungen in konventionellen Ställen dringend ändern. Doch die Kosten dafür darf man nicht alleine den Landwirten aufbürden. Nicht die Massentierhaltung sei das Problem, denn auch in kleinen Ställen können Tiere schlecht gehalten werden, so Herwig Grimm, sondern die Industrialisierung der Fleischproduktion und ihre Ausrichtung nach rein ökonomischen Kriterien.

Vegetarier haben gute Argumente auf Fleisch zu verzichten
Während die Masse der Gesellschaft bedenkenlos bis zu 3 Mal am Tag Fleisch isst, weil es billig ist und es sich jeder leisten kann, wächst die Anzahl derer, die diese Art des Fleischkonsums radikal ablehnen. Vegetarier oder Veganer haben viele überzeugende Argumente. Unser heutiger Fleischkonsum ist nicht nur den Tieren gegenüber moralisch fragwürdig, er belastet auch in erheblichem Masse die Umwelt. 2006 schockierte eine Studie der Welternährungsorganisation über die Folgen des globalen Fleischkonsums: "Livestock's long shadow". Bis zu 18 % der weltweiten Treibhausgase gehen danach auf das Konto der Fleischproduktion. Besonders problematisch: Der beim Verdauungsprozess der Wiederkäuer anfallende Ausstoß des hochwirksamen Treibhausgases Methan. Auch die Gülle der Tiere setzt Treibhausgase frei. Synthetische Kunstdünger, die zum Anbau der Futtermittel eingesetzt werden, verbrauchen bei der Herstellung viel fossile Energie, wodurch CO2 in die Atmosphäre gelangt. Auch die Abholzung der Regenwälder für den Anbau von eiweißhaltigem Soja, das auch hierzulande als Tierfutter dient, trägt zum Klimawandel bei.

Vegetarismus ist nachhaltiger, aber nicht die Lösung
Eine erheblich bessere Umweltbilanz bescheinigt Nachhaltigkeitsexperte Karl von Koerber der vegetarischen Ernährungsweise. Solange man Milchprodukte zu sich nehme, sei diese Art der Ernährung auch völlig gesund. Nicht empfehlenswert ist es dagegen aus Sicht des Ernährungswissenschaftlers, sich vegan zu ernähren, also ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Das kann zu Mangelerscheinungen führen. Von Koerber empfiehlt einen deutlichen reduzierten Fleischkonsum. Doch ganz auf Fleisch zu verzichten mache keinen Sinn. Vor allem die Wiederkäuer sieht er als unverzichtbare Lieferanten hochqualitativer Nahrungsmittel, da nur sie Gras in Milch und Fleisch verwandeln können. Weil viele landwirtschaftliche Flächen gar nicht für den Anbau von Getreide geeignet seien, wäre die Beweidung zum Beispiel von Hanglagen durch Wiederkäuer durchaus sinnvoll und wertvoll im Hinblick auf die Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung.
Formatinformation
16:9 Stereo     
Beliebige Information
Sendungsdauer/
-ende
30 min (bis 17:45 - 30 min netto)
Startzeit 17:15
Endezeit 17:45
Nettospielzeit 30

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen